Relaunch für Redimensionierung nutzen
Das Ergebnis der Expertise überrascht die SVP Kanton Bern nicht. In der rot-grünen Ära des Kantons wurde insbesondere bei Bauprojekten immer mit der grossen Kelle angerührt. Mit dem Relaunch besteht nun eine Chance, eine weitere Altlast aus der Egger-Ära zu beseitigen. Der Fokus ist nun auf die Finanzen und die Zweckmässigkeit zu setzen.
Mit der Übernahme der Baudirektion hat sich Regierungsrat Christoph Neuhaus zum Ziel gesetzt, die Ära der kostenintensiven Prestigeexperimente zu beenden und die kantonale Bautätigkeit wieder betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu unterstellen, damit der Steuerfranken so eingesetzt werden kann, wie dies die Steuerzahlenden erwarten. Der Relaunch des Campus Biel ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.
Die SVP Kanton Bern erwartet, dass der Regierungsrat dabei die Chance packt, um das Projekt zu redimensionieren und realistische Planungshorizonte zu schaffen. Die Zentralisierung hat ihre Tücken, wie sich gerade in Corona-Zeiten gezeigt hat. Dass der Regierungsrat an der Zentralisierung festhält, ist zwar nachvollziehbar, es besteht aber kein Zeitdruck, da nun ohnehin Verzögerungen bestehen. Wichtiger ist es, die Finanzen im Griff zu haben. Anstatt Personal aufzustocken, sind die Planungen effizienter zu organisieren und gezielter zu überwachen. Der Fokus muss auf den Zweck des Baus gerichtet werden. Dass dabei Schweizer Holz zum Einsatz kommen soll, ist selbstverständlich, auf verteuernde statische Bauexperimente ist jedoch zu verzichten. Der Kanton Bern hatte mit dem Frauenspital und dem Mitholztunnel schon genug Eggersche Folgekosten zu gewärtigen.