Medienmitteilung
Weitere Risiken und Nebenwirkungen im Kantonsarztamt
Als Regierungsrat Perrenoud just an dem Tag, an welchem die Rechnung des Kantons Bern den Medien präsentiert wurde, im Rahmen eines Medienapéros das neue Leitungsteam im Kantonsarztamt vorstellte, mutete dies schon seltsam an. Nun stellt sich heraus, dass es tatsächlich zu früh war, um auf die neue Leitung anzustossen. Die Baustelle Kantonsarztamt ist offenbar immer noch eine, sonst sähe sich der Gesundheitsdirektor nicht genötigt, wegen eines Medienberichtes einen Point de presse einzuberufen.
Das Kantonsarztamt ist eine wichtige Fachinstanz für die öffentliche Gesundheit im Kanton Bern. 2010 setzte Gesundheitsdirektor Perrenoud Thomas Schochat als Kantonsarzt ein, obwohl dieser nicht über die für dieses Amt gemäss rechtlichen Grundlagen nötigen Papiere verfügte. Der Regierungsrat korrigierte die Situation, indem er – allerdings erst 15 Monate später – die Verordnung entsprechend abändern liess. Im Februar 2013 kam es aber zu einem Paukenschlag: Sowohl Amtsleiter Thomas Schochat wie auch sein Stellvertreter Arthur Marx kündigten praktisch zeitgleich ihre Stellen. Der in Deutschland wohnhafte und in Bern als Wochenaufenthalter registrierte Schochat war offenbar krankheitshalber auch wochenlang abwesend. Es hiess gemäss Medienberichten hinter vorgehaltener Hand, der Gesundheitsdirektor und sein Generalsekretariat hätten absehbare Probleme zu spät und zu wenig energisch angepackt. Im Communiqué der Berner Regierung verkündete man: \“Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) wird alles daran setzen, dass die aufgrund der gleichzeitigen Kündigung entstandenen Vakanzen im Leitungsteam des Kantonsarztamtes rasch möglichst behoben und die Qualität der Dienstleistungen sichergestellt werden können.\“ Nach dem Doppelrücktritt ging es allerdings fast drei viertel Jahre, bis – offenbar dank eines teuren Headhunters – die Stelle mit Jan von Overbeck besetzt wurde. Nun stellt sich nach kurzer Zeit heraus, dass auch diese Besetzung offenbar nicht ganz unproblematisch ist.
Aus Sicht der SVP Kanton Bern ist zu klären, ob die Besetzung des Kantonsarztamtes nicht mehr ohne Risiken und Nebenwirkungen möglich ist und wo die Gründe dafür liegen.